Die Bodden rund um Rügen werden bei Anglern immer beliebter. Im Brackwasser der Bodden treffen süßwassertolerante Fische aus dem Salzwasser auf salzwassertolerante Fischarten aus dem Süßwasser.
Raubfische wie der Hecht, Barsch und Zander finden hier das ganze Jahr über einen gedeckten Tisch an Futterfischen. Zum einen gibt es riesige Schwärme an Stichlingen und Stinten, zum anderen kommen im Frühjahr die Heringe in die Bodden zum Laichen. Die Hechte schlagen sich den Bauch voll mit diesen saisonalen Leckerbissen und wachsen in den Bodden sehr schnell zu kapitalen Größen heran. Fische bis 1,40 m sind schon gefangen worden und die Anzahl an gefangenen Meterhechten ist wohl nirgends so hoch wie hier in ganz Europa. Barsche mit 50+ sind keine Seltenheit und werden regelmäßig überlistet. Auch der Zander kommt hier in guten Größen und Stückzahlen vor. Eine Gute Adresse für diese drei Räuber ist auch der nahegelegene Peenestrom.
Lachs, Meerforelle und Dorsch: Diese drei Arten finden wir eigentlich nicht in den Bodden. Sie halten sich vorzugsweise an der Küste und der offenen Ostsee auf.
Beim Uferangeln eignet sich das Brandungsangeln (Ansitz mit Grundmontage) sehr gut. Da wo tiefes Wasser bis nah ans Ufer reicht und eine abwechselnde Bodenstruktur und Beschaffenheit vorzufinden ist, können Dorsche auch beim Watangeln mit Kunstködern gefangen werden. Die Dorsche halten sich gerne über Seegras auf und kommen in der Dämmerung in Ufernähe.
Die unspektakulärste, aber bei vielen Anglern immer noch beliebteste Methode sind die Kutterfahrten. Die Kapitäne kennen die Spots und bringen einen zum Fisch. Dafür teilt man sich das Deck mit vielen anderen Anglern und Schnurperücken sind oft unvermeidbar. In der Regel wird auf Dorsche mit Pilkern gefischt.
Individueller und spaßiger ist das Angeln auf Dorsch mit kleinen Booten. Entweder man leiht sich ein Boot und versucht selber sein Glück oder mietet sich einen Guide mit Boot, welcher einen zu den guten Stellen bringt und individuell betreut. Anbieter gibt es genügend auf Rügen. Man kann spontan den Platz wechseln und ist einfach flexibler mit dem eigenen Boot. Immer mehr setzt sich dabei auch durch, dass Dorsche mit leichter Spinnrute und Gummifisch gefangen werden. Nicht nur für Spinnfischer ist das ein tolles Erlebnis. So macht es auch Laune, kleinere Dorsche zu Drillen. Die Zeiten wo mit dicken Ruten und schweren Pilkern die Dorsche zu den Kuttern hochgepumpt wurden, verschwinden immer mehr. Im klaren Wasser um Kap Arkona kann man teilweise die Dorsche vom Boot aus am Grund stehen sehen und gezielt mit dem Köder verführen. Bei einer Kutterfahrt sind solche Aktionen aber nicht zu erleben.
Alle Küstengewässer rund um Rügen, inklusive der 12-Meilenzone, gelten nach dem Fischereigesetz von Mecklenburg-Vorpommern als "Küstengewässer" und dürfen nur mit einem gültigen Fischereischein und einer gültigen Angelberechtigung beangelt werden.
Der Fischereischein und die gültige Angelberechtigung / Angelerlaubnis müssen stets mitgeführt werden! Kontrollen sind üblich und werden regelmäig von der Wasserschutzpolizei und der Fischereiaufsicht durchgeführt. Sogar beim Angelausflug mit dem Kutter muss man mit Kontrollen rechnen.
Ein BODDEN ist ein vom offenen Meer durch Landzungen abgetrenntes Küstengewässer an der Ostsee. Der Begriff umfasst somit große Lagunen, die nur über schmale Flutrinnen mit dem offenen Meer in Verbindung stehen. Eine kleinere Bucht innerhalb dieser Bodden wird auch als Wiek bezeichnet.
Die Landzungen der südlichen Ostseeküste und die dahinter liegenden Boddengewässer sind durch Küstenausgleich seit der letzten Eiszeit entstanden. So sind die Boddengewässer – in geologischen Zeiträumen betrachtet – sehr junge Bildungen. Sie haben einen geringeren Salzgehalt als die Ostsee, da einmündende Fließgewässer laufend Süßwasser liefern und der Wasseraustausch mit dem offenen Meer lediglich über die Flutrinnen erfolgen kann.
Bedeutende Boddengewässer liegen an der südlichen Ostsee in Vorpommern zwischen Rostock und der Insel Usedom, so unter anderem: